10 Jahre AviloX – Ein Jahrzehnt voller Leidenschaft, Innovation & Erfolg

Gründerin Regina Köhler blickt mit uns zurück

 

Liebe Regina,

danke, dass du dir die Zeit für ein kurzes Interview nimmst und zu allererst: Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen AviloX-Geburtstag. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums würden wir gern mit dir eine Reise zurück zu den Anfängen machen, etwas mehr über die Entstehungsgeschichte erfahren und würden uns freuen, wenn du mit uns auch ein Blick in die Zukunft werfen magst. Let`s go!

Könntest du uns etwas über die Anfänge von AviloX erzählen? Was hat dich dazu inspiriert, AviloX zu gründen?

Die erste Berührung mit der Digitalisierung hatte ich 2011 in meiner vormaligen Firma, wo ich als Geschäftsführerin eine digitale Plattform für Zusammenarbeit eingeführt habe, um in wichtigen Arbeitsabläufen besser zeit- und ortsunabhängig abgestimmt zu sein.

„Damals gab es zwar erste Social Collaboration Technologien, aber keine nennenswerten Erfahrungen für erfolgreiche Einführungen in Unternehmen.“

Damals gab es zwar erste Social Collaboration Technologien, aber keine nennenswerten Erfahrungen für erfolgreiche Einführungen in Unternehmen. Wir waren bundesweit eine der ersten Firmen, welche Technologie-Einführungen mit Change-Management verknüpft haben und die Mehrwerte sogar konkret messbar machen konnten. So habe ich Blut geleckt, denn ich wusste, die Arbeitswelt steht ganz am Anfang der Digitalisierung und es wird eine Menge zu tun geben, damit die IT den Menschen und Unternehmen wirklich etwas nützt.

Wie ging es dann weiter?

Ich war ohnehin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich eine Veränderung brauchte und so entschied ich, alles auf eine Karte zu setzen und ein Unternehmen zu gründen.

„Ich war begeistert von der Idee, das Arbeiten neu zu erfinden.“

Unabhängig von den fachlichen Themen sah ich das auch als Chance, als Unternehmen von Anfang an anders zu arbeiten – viel flexibler und selbstbestimmter als ich das bis dato kannte. Ich hatte zwei kleine Kinder. 9-to-5 und das bürogebundene Arbeiten passten einfach nicht dazu. Ich war begeistert von der Idee, das Arbeiten neu zu erfinden, und zwar genauso, wie wir es brauchten und um damit natürlich auch unsere Kund*innen mit konkreten Erfahrungen inspirieren zu können.

Welche Herausforderungen und Chancen hast du in den ersten Jahren der Unternehmensgründung erlebt?

Ich habe in dieser Zeit viel Unterstützung aus meinem Netzwerk erhalten bei der Entwicklung des Firmennamens, des Portfolios, der Marke. Es war ein sehr kraftvoller, schöpferischer Prozess und wir sind schnell ins Tun gekommen. Schon nach drei Monaten hatten wir den ersten Auftrag und die Möglichkeit, an einem Bundes-Forschungsprojekt  teilzunehmen. Diese Zeit war wirklich magisch, alles griff ineinander und fühlte sich ganz leicht an. Ich bin noch heute sehr dankbar für die ersten Mitstreiter:innen von AviloX Lydia Zillmann, Konstantin Gerlach und Dirk Wilhelm – ebenso wie für alle, die darauffolgten.

AviloX hat sich in den letzten zehn Jahren zweifellos entwickelt. Welche waren die wichtigsten Meilensteine und Veränderungen, die das Unternehmen durchgemacht hat?

Wenn man ein Unternehmen aufbaut, dabei aber komplett im Tagesgeschäft eingespannt ist, entsteht relativ schnell Wildwuchs in den Arbeitsabläufen. Aus diesem Wildwuchs eine Organisationsstruktur zu schaffen, die unserem hochgradig flexiblen Projektgeschäft gerecht wird und Verantwortung auf breite Schultern verteilt, war die erste große Herausforderung.

„Aus diesem Wildwuchs eine Organisationsstruktur zu schaffen, die unserem hochgradig flexiblen Projektgeschäft gerecht wird und Verantwortung auf breite Schultern verteilt, war die erste große Herausforderung.“

Mir war immer wichtig, dass wir so wenig interne Verwaltungsstrukturen wie möglich aufbauen und uns maximal auf den Markt konzentrieren. Außerdem wollte ich von Anfang an vermeiden, dass AviloX zu stark von Einzelpersonen abhängig wird. Unser damals entwickeltes Organisationsmodell zielte auf eine hohe Flexibilität in den Strukturen, gepaart mit einer hohen Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter:innen. Die Einführung dieser kollegialen Organisation hat zutage gefördert, wie verschieden das Mindset in unserem Team noch war, das war unser erster Change-Prozess, in dem wir wertvolle Erfahrungen gesammelt haben und als Organisation gereift sind.

Kannst du uns mehr über deine langfristigen Ziele und Pläne für die Zukunft von und mit AviloX erzählen?

Nach zehn Jahren Hochgeschwindigkeit nehme ich mir aktuell auch aus gesundheitlichen Gründen eine längere Auszeit. Ich bin stolz, dass AviloX mittlerweile so weit ist, dass dies möglich ist. Dafür haben wir insbesondere in den letzten zwei Jahren unter der Überschrift „Generationswechsel“ viel getan. Um als Inhaberin loszulassen, braucht es Menschen, die zugreifen und die entstandenen Räume ausfüllen. Dass dadurch neue Ideen und Richtungen entstehen, ist wiederum eine echte Bewährungsprobe, ob man wirklich losgelassen hat. Das ist eine Riesen-Herausforderung, denn es geht hier nicht zuletzt um den Kern der eigenen Identität: Wer bin ich denn, wenn ich nicht mehr alles in der Hand halte, wenn ich nicht mehr der Dreh- und Angelpunkt, nicht mehr das Aushängeschild meines Unternehmens bin? Die eigene Identität von der des Unternehmens zu trennen und beidem Raum und Zeit zu geben, sich mit neuen Inhalten zu füllen, ist der Knackpunkt. Solch ein Generationswechsel ist ein Thema, das viele Unternehmer*innen und Führungskräfte bewegt. Wir haben hier einen strukturierten Findungs- und Beteiligungsprozess gestaltet. Mit dieser Erfahrung und allen damit durchlebten Höhen und Tiefen können wir andere in solchen Prozessen authentisch und einfühlsam unterstützen. Unabhängig davon steht die Arbeitswelt mit Künstlicher Intelligenz, dem gesellschaftlichen Wertewandel und globalen Verschiebungen wieder an der Schwelle ganz umwälzender Veränderungen, für die wir mit neu entstehenden Partnerschaften aktuell die Voraussetzungen schaffen, um unsere Kunden weiterhin vorausschauend begleiten zu können.

Welche Ratschläge würdest du anderen Unternehmerinnen und Unternehmern geben, die sich in der heutigen Geschäftswelt behaupten möchten?

Meine wichtigste Empfehlung wäre es, in Bewegung zu bleiben. Sowohl als Unternehmen, als auch in der eigenen Entwicklung. Es geht darum, sich nicht dauerhaft auf dem auszuruhen, was ist, sondern wach zu bleiben für das, was gerade am Entstehen oder auch am Vergehen ist, um daraus Handlungen abzuleiten. Genauso wichtig ist es, wachsam zu bleiben für das, was in einem selbst passiert, um sich im eigenen Lebensweg nicht in eine Sackgasse zu begeben. Das ist alles andere als einfach, weil die eigene Identität so stark mit der Identität des Unternehmens verschmolzen ist – man ist ja quasi das Unternehmen. Diese Verschmelzung zu reduzieren und sich in einem gesunden Maß zu befreien, ist eine Daueraufgabe. Ich habe dafür den Austausch mit engen Wegbegleitern sowie anderen Unternehmer:innen immer als besonders wertvoll empfunden.

Wir könnten noch so viele Fragen stellen, aber das würde wohl den Rahmen sprengen. Daher nur eine abschließende Frage: Was sind deine Wünsche für die Zukunft des Unternehmens?

In den letzten zehn Jahren hat sich sowohl in der Außen- wie auch der Innenwelt so vieles fundamental verändert und ich bin extrem stolz, dass aus der zunächst doch schon etwas „verrückten“ Idee hinter AviloX nunmehr eine innerlich gereifte, robuste Firma geworden ist, die sich mit der nötigen Prise Demut in der Welt bewegt und mir als Inhaberin den Freiraum schenkt, neue Richtungen in meinem Leben einzuschlagen. Unser Team aus diesen vielen einzigartigen, lernfreudigen, charismatischen Persönlichkeiten hat dies ermöglicht, ebenso wie deren Familien, unsere Kund:innen und Partner:nnen, mit denen uns so viele Erlebnisse auf dem gemeinsamen Weg verbinden. Dafür möchte ich mich bei allen von Herzen bedanken. Ich habe großes Vertrauen, dass AviloX auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt ist und wünsche mir, dass uns allen die Freude, Zuversicht und Experimentierfreude erhalten bleiben, um die Arbeitswelt, an die wir glauben, ins Leben zu bringen.

Vielen Dank, Regina für deine offenen Worte und deinen Mut vor 10 Jahren alles auf eine Karte gesetzt zu haben 😉

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