Learning Out Loud zur hybriden Zusammenarbeit

Wie funktioniert’s und was haben wir gelernt?

LOL – Learning Out Loud. Was bedeutet das eigentlich? Kurz und knapp gesagt: Zu einem Fokusthema voneinander und dadurch auch gemeinsam lernen. Die eigenen Erfahrungen teilen, zusammen auf den „Status Quo“ schauen und daran angelehnt nächste Lernschritte identifizieren.

Unser erstes Learning Out Loud am 12.01. drehte sich um das Thema „Hybride Zusammenarbeit“. Der Trend um die Kombination aus präsentem und virtuellem Arbeiten ist längst kein Nischenthema mehr. Die Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen haben das Thema ganz schön angeheizt. So hat ein Großteil aller Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen in den vergangenen zwei Jahren im Homeoffice gearbeitet. Viele Unternehmen wie Mitarbeiter:innen erkannten dabei die Vorteile der digitalen Zusammenarbeit. Während jedoch rein präsente sowie rein virtuelle Zusammenarbeit in vielen Unternehmen gut zuklappen scheint, ist die Kombination beider ein Lernfeld. Auch für uns. Das schreit nach einer kollektive Lerneinheit!

Mal kurz zum Ablauf

Für unser erstes Learning-Out-Loud haben wir Vertreter:innen der SENEC und der GASAG eingeladen. Beide Unternehmen visieren eine hybride Unternehmenskultur an. In Impulsvorträgen erzählten die Referent:innen daher von den Schritten, die sie dahingehend bereits gegangen sind, von Erkenntnissen, die dabei gewonnen wurden und auch von ihren Zukunftsvisionen. Anschließend hatten alle LOL-Teilnehmer:innen in Break-out Rooms die Gelegenheit, in Kleingruppen die Impulse zu verdauen, zu diskutieren und eigene Fragen zu entwickeln. Diese Fragen wurden dann in der darauffolgenden Talkrunde besprochen.

Team-Arbeit statt Konkurrenz

Mit knapp 55 Teilnehmer:innen kamen bei der Veranstaltung viele Perspektiven und individuelle Erfahrungen zur hybriden Arbeitswelt zusammen. Und genau darum geht es. Das „LOL-Format“ ist gedacht als unternehmensübergreifender Austausch. Quasi als Zusammentreffen von Interessierten, die eine ‚neue‘ Lernform praktizieren wollen. In einem vertraulichen Raum einen wertwollen Austausch gestalten, bei dem es eben nicht um Selbstdarstellung oder gar Beweihräucherung geht, sondern vielmehr darum, Best Practices zu teilen, genau so wie Worst Practices.

Good and Bad Practices zur hybriden Zusammenarbeit

Neben der Bereitstellung einer guten technischen Ausstattung und Kollaborationstools nannten die Referentinnen der GASAG – passenderweise – das Stichwort Lernen. Denn Hybridität will und muss gelernt sein. In Modulreihen mit mehreren Komponenten erlernten Führungskräfte und Mitarbeiter:innen des Unternehmens daher verschiedene Fähigkeiten, die im digitalen und hybriden Raum unabdingbar seien: Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Moderation und Gestaltung hybrider Meetings, aktive Förderung sozialer Begegnungen, Stärkung des Wir-Gefühls auf Distanz und, last but not least, das Neudenken und Handhaben von Führung im digitalen oder teil-digitalen Raum.

Auch bei der SENEC geht es ums Lernen gepaart mit konstantem Wandel. Das Pilotprojekt „Neue Arbeitswelt“ umfasst eine umfangreiche Unternehmenstransformation in den wesentlichen Bereichen – People, Place, Processes – hin zu (mehr) Hybridität. Aus einer Mitarbeiter:innen Umfrage zum Thema hybrides Arbeiten, konnten Erkenntnisse generiert werden, was eine hybride Unternehmenskultur aus Sicht derer braucht, die es direkt betrifft. Daran anlehnend konnten nächste Schritte gezeichnet werden. Ein daraus resultierendes Learning lautete, dass die hohe Partizipation der Mitarbeitenden zu starker Akzeptanz führte, die ein solcher Wandel natürlich brauche. Nach der Umsetzung einiger Quick-Wins – also schnell einführbaren Veränderungen wie beispielsweise eines Arbeitsplatzbuchungstools, ging es auch für die SENEC in hybride Schulungen. Denn jede Technik ist nur so gut, wie das Know-How der Benutzer:innen und deren gemeinsames Verständnis.

Die zwei Hauptthesen zur hybriden Zusammenarbeit:

1. Hybridität will gelernt sein. Technisch & menschlich.

2. (Früh) alle Mitarbeiter:innen zu involvieren, erhöht die Bereitschaft gemeinsam Schritte des Wandels zu gehen.

Und wir? „Wir sind Veranstalter, aber lernen natürlich auch mit“, sagt unser Moderator Tobias Große. Er nahm vor allem mit, dass die ganze Debatte um Hybridität bewirke, dass mehr menschliche Bedürfnisse in die Arbeitswelt reinschwappen. 2019 komplett im Büro arbeiten, 2020 komplett von Zuhause aus, dann kurz danach irgendwie doch wieder komplett zurück ins Büro – oder doch nicht? Für viele Arbeitnehmer:innen sowie Arbeitgeber:innen bedeuten die Maßnahmen, die coronabedingt umgesetzt wurden und werden, dass man sich nochmal neu finden kann und neu finden muss. Sowohl individuell als auch im Team. Und vor allem, dass dafür Raum und Zeit gegeben sein muss.

Als Teilnehmerin kann ich sagen, dass ich vor allem davon begeistert bin, dass das gemeinsame Lernen und das Teilen von Wissen, von Tipps und auch von Fehlern, die vermieden werden sollten, auf so großen Anklang stößt. Da scheint die Arbeitswelt von morgen doch auf einem guten Weg zu sein.

Lasst uns das Learning-Out-Loud in die Verlängerung bringen. Schreibt uns gerne Eure Erfahrungen und Ideen zur hybriden Zusammenarbeit in die Kommentare! Das nächste LOL findet übrigens am 20.04. statt, weitere Details erfahrt Ihr rechtzeitig!

Bei LOL geht es naürlich nicht nur um die Inhalte der Impulse. Auch in den Kleingruppen und der großen Gesprächsrunde kristallisierten sich spannende Einblicke heraus:

“Die Diskussion mit den Teilnehmern zeigt ganz klar, den großen Durst nach der neuen hybriden Arbeitswelt. Mit Rückendeckung durch die Geschäftsleitung und unter Einbeziehung aller Interessensgruppen kann eine solche Transformation gelingen. Ich habe für mich einige weitere Impulse entdeckt, die ich sicher umsetzen werde.”

Christoph Jahn, Head of DevOps, Scherdel

„Führung braucht Nähe, das ist mir im Austausch mit den zahlreichen Teilnehmern wieder bewusst geworden. Und um diese Nähe zu erreichen, müssen Kontaktpunkte im digitalen und hybriden Umfeld ganz bewusst gesucht und geeignete Formate gefunden werden.“

Alexandra Romeyke, Bussiness Excellence Partner, LVB

“Der Austausch mit einer Vielzahl an mittelständischen Unternehmen und Beratern lieferte überraschend viele Tools und Herangehensweisen für eine hybride Zusammenarbeit – besonderes interessant waren dabei Tools zur ungeplanten Kommunikation sowie der digitalen Wertschätzung von Teammitgliedern. Die Motivation des Teams und die damit bestehende Innovationsfähigkeit unseres Startups lebt von ständiger Kommunikation und dem Austausch von Ideen, Problemen und gemeinsamen Werten. In kleinen Teams ist dies ad hoc und dynamisch umsetzbar. Bei großen Unternehmen und wachsenden Teams hingegen ist der gezielte Einsatz solcher Tools ganz offensichtlich unabdingbar. Vielen Dank für den Austausch!”

 

Benjamin Horn, Mitgründer und Geschäftsführer, Smela GmbH

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